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Parodontitis in der Corona Pandemie

Gerade jetzt zum Zahnarzt!

Auf nicht dringend notwendige Arztbesuche verzichten, um unnötige Risiken zu vermeiden: Das war zu Beginn der Corona-/COVID-19-Pandemie der Rat, auch weil man noch wenig über diese neue Krankheit und deren Übertragungswege wusste. Den Zahnarztbesuch haben deshalb viele verschoben, insbesondere wenn es nicht um akute Schmerzen ging, sondern vorrangig um prophylaktische Maßnahmen. Nach aktuellem Stand muss man aber sagen: Gerade in COVID-19-Zeiten sollten Sie zum Zahnarzt gehen. Warum?

Parodontitis erhöht Risiko schweren COVID-19-Verlaufs

Im Frühjahr 2021 wurde eine Studie veröffentlicht, die weltweit Aufmerksamkeit erregt hat: Denn danach hat bei PatientInnen mit Parodontitis eine COVID-19-Erkrankung wesentlich häufiger einen schweren Verlauf, wird häufiger eine Intensivbehandlung notwendig und eine künstliche Beatmung, und auch das Sterberisiko ist höher. Gerade diese Risiken will man aber in der Pandemie so klein wie irgend möglich halten.

Parodontitis ist mehr als harmloses Zahnfleischbluten

Die Parodontitis ist eine durch Bakterien verursachte chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Uns überrascht der Zusammenhang zwischen Parodontitis und schwerem COVID-19-Verlauf nicht, weil wir uns schon lange und intensiv mit komplexen Zusammenhängen rund um das Immunsystem beschäftigen. Insbesondere die Parodontitis, oftmals Parodontose genannt, als vermeintlich harmlose Volkskrankheit darf man dabei nicht unterschätzen. Genau das geschieht aber leider oft: Die Erkrankung wird von Betroffenen in ihrer Schwere und Reichweite nicht wahrgenommen, nicht zuletzt weil sie in der Regel nicht schmerzt und weil man selbst den Umfang nicht sehen kann. Bei Rauchern bleibt zudem auch noch das Warnsignal Zahnfleischbluten lange aus.
Gleichzeitig hat diese unterschätzte Krankheit enorme Auswirkungen. Denn der Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch ist ein Einfallstor, über das schädliche Bakterien und Entzündungsprozesse letztlich den gesamten Körper erreichen können. Bekannt sind Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Diabetes – und sogar Erektionsstörungen, von Mediziner erektile Dysfunktion genannt. Es geht also um sehr viel mehr als „nur“ die Zähne. Und die fallen bei fortschreitender Parodontitis letztlich aus.

Stress als Risikofaktor – insbesondere nach einem Jahr COVID-19

Dazu kommt ein Faktor, der gerade in der aktuellen Pandemie viele Menschen betrifft: Stress. Was ursprünglich sinnvoll war als körperliche Reaktion auf Gefahren durch Säbelzahntiger & Co., wird in der modernen Lebenswirklichkeit, bei Home-Schooling und Home-Office selbst zur Gefahr. Die Auswirkungen sind längst nicht nur psychisch, sondern reichen über Botenstoffe und Hormone bis in die Zellen hinein. Stress beeinträchtigt nicht nur allgemein das Immunsystem, sondern begünstigt speziell das Entstehen einer Parodontitis, treibt den damit verbundenen Zerstörungsprozeß schneller voran und verschlechtert die Wundheilung nach der Therapie – und das nachweislich schon nach einem Jahr.

Impf-Komplikationen und „Mask-Mouth“

Zudem gibt es Vermutungen, bakterielle Zahnfleischentzündungen könnten das Risiko der sog. heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) erhöhen, einer schweren Komplikation, die nach Impfungen mit AstraZeneca und Johnson & Johnson aufgetreten ist und auch für Biontech nicht ausgeschlossen wird; dabei kann es u. a. zu Hirnvenenthrombosen kommen. Gleichzeitig kann es das Risiko von Parodontitis und Karies erhöhen, wenn man lange einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss: weil davon Atmung und Speichelfluss beeinflusst werden, was zum sog. „Mask-Mouth“ führt.
Es ist also höchste Zeit, den Zahnarztbesuch nicht weiter aufzuschieben.

Was wir für Sie tun können

Wenn Sie zu uns kommen, schauen wir vor allem genau hin: Nur durch gründliche Anamnese (= Erfassung der Krankengeschichte) einschließlich relevanter Lebensumstände, durch professionelle Untersuchungen und eine entsprechende Diagnose lässt sich beurteilen, ob eine Parodontitis droht oder schon vorliegt und wie weit diese ggf. vorangeschritten ist. Ausgangspunkt einer erfolgreichen Behandlung ist dann immer eine professionelle Zahnreinigung (PZR), die weit mehr ist als die bloße Entfernung von Zahnstein. Unser Ansatz ist dabei individuell und ganzheitlich: individuell, weil Zähne und Zahnzwischenräume genauso einzigartig sind wie Menschen und Lebensumstände und entsprechend behandelt werden müssen; ganzheitlich, weil wir den Menschen insgesamt sehen und die Mundflora nicht zerstören wollen, sondern auf gezielten Milieuaufbau setzen. Dabei nutzen wir modernste Methoden wie die Guided Biofilm Therapy (GBT), die besonders schonend und gründlich ist. So stellt sich schon nach der ersten PZR eine massive Verbesserung ein. Und weil wir so vorgehen, kann eine PZR tatsächlich dazu beitragen, eine Parodontitis zu verhindern oder so früh wie irgend möglich zu stoppen und für die Zukunft eine entsprechende Entwicklung zu verhindern.

Risikominimierung durch Hygienemaßnahmen

Schon vor COVID-19 sind in Zahnarztpraxen höchste Hygienestandards praktiziert worden; ZahnärztInnen geben u. a. generell deutlich mehr für Hygiene aus als andere niedergelassene ÄrztInnen und folgen speziellen Empfehlungen des RKI. In der Pandemie ist dieser Aufwand nochmals erhöht worden. Das wird auch von den PatientInnen wahrgenommen und mit entsprechendem Vertrauen honoriert, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer bestätigt hat. In der ZahnMedizin Oberland haben wir in jeder Hinsicht einen hohen Anspruch an unsere Arbeit, und das bezieht sich auch auf die Hygienemaßnahmen.

Gesund zu sein und zu bleiben ist nicht selbstverständlich, das hat uns allen die Pandemie vor Augen geführt. Sorgen Sie für Ihre Gesundheit: Vereinbaren Sie einen Termin!

Sie erreichen uns telefonisch unter 0881-40585 oder per Mail unter info@zahnmedizin-oberland.de. Wir freuen uns auf Sie.

Quellen:

Marouf, N., Cai, W., Said, K.N., Daas, H., Diab, H., Chinta, V.R., Hssain, A.A., Nicolau, B., Sanz, M. and Tamimi, F. (2021), Association between periodontitis and severity of COVID‐19 infection: A case–control study. J Clin Periodontol. https://doi.org/10.1111/jcpe.13435

Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie. https://www.bzaek.de/ueber-uns/daten-und-zahlen/deutsche-mundgesundheitsstudie-dms.html

HIT-Risiko und „Mask-Mouth“: Bayerisches Zahnärzteblatt Mai 2021, S. 20. www.bzb-online.de/e052021/#20

Stress, psychische Belastung und Depression als Risikofaktor: https://www.parodontitis.com/ursachen-und-entstehung-der-parodontose/risikofaktoren-der-parodontose/stress-als-risikofaktor-der-parodontose.html

Chronic periodontitis is associated with erectile dysfunction. A case-control study in European population. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jcpe.12909

forsa-Umfrage zu Hygiene und Vertrauen: https://www.bzaek.de/presse/presseinformationen/umfrage-deutschland-im-hygiene-check.html